Anfang des letzten Jahrhunderts entwickelte sich Radon zu einem der wirksamsten Heilmittel der Bäderkunde. Radon ist ein natürliches Heilmittel und ein Stimulus zur funktionellen Reaktivierung körpereigener Selbstheilkräfte. Das Immunsystem wird gestärkt und Botenstoffe zum Abbau krankhafter Schmerzempfindungen werden mobilisiert. Schmerzen können so gelindert und Entzündungen gehemmt werden.
Diese hervorragenden Eigenschaften und die Kraft der Natur nutzte Bad Schlema schon vor fast hundert Jahren, als es durch sein "Radiumbad" weltweit bekannt wurde. Mit dem Nachweis des hohen Radongehaltes der Schlemaer Wässer und deren heilender Wirkung durch Richard Friedrich im Jahre 1909 beschloss man, diese Heilkräfte für den Kurbetrieb zu nutzen. Das Radiumbad Oberschlema entwickelte sich damit zu einem der wichtigsten deutschen Heilbäder.
Der 1945/46 beginnende sowjetische Uranbergbau setzte dem regen Kurbetrieb ein Ende. Jedoch führte, durch die im Jahre 1992 erfolgreich durchgeführte erste Doppelblindstudie zum Wirkungsnachweis von Radon, zur Belebung der Bädertradition in Schlema und leitete die Entwicklung zum Kurbad ein.
1998 wurden die radonhaltigen Quellen staatlich anerkannt und das Prädikat "Ort mit Heilquellenkurbetrieb" verliehen. Am 29.10.2004 erhielt Schlema das Prädikat "Radonheilbad". In den Jahren 2011 und 2012 wurde eine internationale multizentrische Radon-Studie unter Regie des Vereins EURADON durchgeführt, bei der die schmerzlindernde Wirkung des Heilmittels erneut belegt wurde.
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